3:2 Niederlage in Kematen

SV Kematen : SV Fügen – 3 : 2 (2 : 1)
Enttäuschende Niederlage gegen Tabellenschlusslicht Kematen


War das ein ernüchterndes Fußballspiel! Tabellenführer gegen punktelosen Nachzügler – vielleicht war genau das der Kern des Problems: Unbewusst dürfte sich in die Gehirne unserer Spieler das Gefühl eingeschlichen haben, dass wir Kematen eh irgendwie besiegen werden. Also belässt man es bei maximal 90% Kampfgeist – zu wenig, um gegen eine stark kämpfende, aber fußballerisch teilweise limitierte Truppe wie Kematen zu bestehen. Was bleibt, ist eine gewisse Ratlosigkeit: Phasenweise viel Ballbesitz herausgeholt und ganz ordentlich kombiniert, aber irgendwie ist alles nur Stückwerk: Die Verteidigung erneut zwangsweise umgestellt und bei den entscheidenden Momenten unaufmerksam, das Mittelfeld in Summe zu fehleranfällig, der Angriff trotz sich bietender Möglichkeiten nicht durchschlagskräftig genug. Die Kemater waren einfach engagierter, haben sich mit Mann und Maus hinten hineingestellt und uns mit regelmäßigen Kontern ausgetrickst. Dabei dürfen wir uns bei Torhüter Patrick Schiestl bedanken, dass die Niederlage trotz Fügener Chancenplus nicht noch höher ausfiel. Da ändert auch der Ärger darüber nichts, dass Schieds- und Linienrichter bei zwei von uns erzielten Toren auf äußerst dubioses Abseits entschieden. Dürftige Leistung also nicht nur bei unseren Spielern…  

Wieder einmal begann das Spiel mit einem påtscherten Tor: In der 7. Minute waren sich Tormann und Verteidiger nicht einig, wer denn nun klären sollte, also preschte Fabian Leitner dazwischen und scorte zum 1:0 für Kematen. Das war genau das, was wir am allerwenigsten brauchten, denn nun griff schlagartig die Unsicherheit, die unsere Spiele schon bisher über weite Strecken begleitete und hemmte, um sich. Dennoch nützte Stephan Kuen in der 17. Minute die zweite sich ihm bietende Chance zum 1:1 Ausgleich; sein abgefälschter Schuss senkte sich unhaltbar ins Tor. Anstatt aber selber das Führungstor zu machen, das nur eine Frage der Zeit zu sein schien, kamen wir durch ein recht einfach herauskombiniertes Tor der Kemater überraschend in Rückstand. Da Lukas Fuchs in der 45. Minute bei Fügener Überzahl knapp verschoss, gingen wir mit dem 1:2 in die Pause.

Trainer Hannes Riesers Kabinenansprache zeigte Wirkung: Unsere Mannschaft kombinierte nun flüssiger und kam ein ums andere Mal scheinbar mühelos bis zum 16er, doch der letzte Pass oder die letzte Flanke wollte nicht gelingen. Im Gegenteil: Die Heimmannschaft blieb stets gefährlicher und erzielte das letztendlich entscheidende Tor zum 3:1 in der 69. Minute. Riskante taktische Umstellungen Richtung kompromisslose Offensive nach entsprechenden Einwechslungen führten zu einem pausenlosen Fügener Sturmlauf, allein es reichte nur mehr zum Anschlusstreffer durch Stephan Kuen in der 80. Minute, die bittere Niederlage wurde zur Realität.

Vereinfachend formuliert steht nach vier Runden drei schwachen Leistungen unserer Mannschaft eine gute, nämlich die im Auswärtsmatch gegen Kitzbühel, gegenüber. Die Tatsache, dass wir - wie bereits in den letzten Jahren - gegen vermeintlich starke Gegner am besten spielen, während die schlechtesten Spiele gegen Underdogs abgeliefert werden, weist doch auf ein mentales Thema hin. Die entscheidende Frage vor dem nächsten Spiel, das am Freitagabend in Kundl steigt, lautet demnach: Nehmen wir den Gegner im Unterbewusstsein ernst genug, um uns 100%ig hineinzuhauen? Die Antwort dürfte über den Ausgang entscheiden.           

   

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